Die Teilnehmenden des Programms HOLA Serious Games entwickeln Spiele-Prototypen. Bild: MFG Baden-Württemberg

HOLA Serious Games: Wie Studierende spielend die Zukunft gestalten

Die Universität Konstanz beteiligt sich an dem hochschulübergreifenden Programm der Landesagentur MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg zur Entwicklung von Spielen.

Mit dem Hochschulübergreifenden Labor für kooperatives Arbeiten, kurz HOLA Serious Games, schafft die MFG Medien- und Filmgesellschaft erstmals ein Angebot, das Studierende, ProfessorInnen und ExpertInnen aus der Games-Branche im Südwesten des Landes zusammenführt. Serious Games sind Spiele, die über den Unterhaltungswert hinaus Informationen und/oder Bildung vermitteln wollen. Seit dem 14. Oktober 2022 entwickeln 30 Studierende aus fünf verschiedenen Hochschulen ein Semester lang gemeinsam Spiele-Prototypen zu anspruchsvollen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg finanziert das Programm im Rahmen des Medienimpulsprogramms.

Beate Ochsner, Professorin für Medienwissenschaften an der Universität Konstanz, und ihre Arbeitsgruppe waren von Anfang an dabei, als es darum ging, das HOLA-Programm mit Fokus auf Serious Games weiterzuentwickeln. Sie erklärt: "Aus Konstanzer Sicht ist das Projekt hochspannend, da wir selbst aktuell eine transdisziplinäre Verbundforschung zum Thema ‚Serious Gaming oder: Spielen ernst nehmen‘ auf den Weg bringen. Doch während die Serious-Games-Forschung häufig auf die Produktion neuer Spiele ausgerichtet ist, fragen wir nach den soziokulturellen, politischen und ökonomischen Auswirkungen, die eine immer stärkere Gamification auf der einen, sowie eine wachsende Workification auf der anderen Seite zeitigen. Bis zu welchem Punkt wird (noch) gespielt bzw. ab wann wird (bereits) gearbeitet?"

Bundesweit einzigartiger Programmschwerpunkt

Die Pionierrunde von HOLA Serious Games hat die MFG Baden-Württemberg gemeinsam mit fünf baden-württembergischen Hochschulen – der Hochschule der Medien Stuttgart, der macromedia Stuttgart, der SRH Hochschule Heidelberg, der Universität Konstanz und der Universität Tübingen – entwickelt und in die Umsetzung gebracht. Die Zusammenarbeit der Hochschulen befördert unterschiedliche, interdisziplinäre Sichtweisen auf das Thema Games. Die Teilnehmenden kommen aus den Studiengängen Game Development, Mobile Medien, Game Design, Virtuelle Realitäten, Wirtschaftsinformatik sowie den Musikwissenschaften, der Medienwissenschaft, English Literature & Culture und dem Fachbereich Literatur-Kunst-Medien.

In den während des Programms zu entwickelnden Serious Games soll es etwa darum gehen, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu vermitteln oder Menschen nach dem isolierten Leben in der Corona-Pandemie wieder Freude an sozialen Kontakten zu geben. Nach Abschluss des Programms erhalten die Studierenden fachliche, vernetzende und perspektivisch finanzielle Unterstützung, wenn sie an der Weiterentwicklung ihrer Ideen arbeiten wollen. Hierzu bietet die MFG Baden-Württemberg ein Portfolio an Angeboten mit dem Inkubator-Programm Developer Boost, mit Netzwerktreffen für die baden-württembergische Games-Szene, mit den beiden GamesHubs in Heidelberg und Ludwigsburg und mit dem Landes-Förderprogramm Games BW.

Save the Date: Bei der Abschlussveranstaltung am 27. Januar 2023 in Stuttgart stellen die Teams ihre Prototypen ExpertInnen aus der Praxis vor, die ihnen Impulse zur Weiterentwicklung der Spiele geben werden. Außerdem wird das Publikum die Möglichkeit haben, die Prototypen zu testen. 

Über HOLA Serious Games

In dem bundesweit einzigartigen hochschulübergreifenden Angebot HOLA Serious Games entwickeln Studierende in interdisziplinären Teams einen praxisrelevanten Spiele-Prototypen. Ein Semester lang begleitet das Programm der MFG Baden-Württemberg sie durch alle Schritte der Games-Entwicklung. Besonders im Fokus: die eigene Selbstreflexion, wenn "Spiele ernsthaft werden", eine enge Verzahnung mit ExpertInnen aus der Praxis und das bewusste Erleben eines Innovationsprozesses.

Zur Originalmeldung der MFG Baden-Württemberg: mfg.de/presse.